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Eindrücke von der Bundesversammlung Mai 2025

Ein Wochenende, das bleibt –

Besonders eindringlich war der Bericht von Daniela über den Umgang mit Fällen sexueller Belästigung – Situationen, in denen niemand wusste, an wen man sich wenden sollte. Daniela schilderte das Chaos der Zuständigkeiten so lebendig, dass der Wunsch nach klaren Regeln greifbar wurde. Ein Vorschlag entstand: ein Leitfaden, der im Ernstfall Orientierung bietet. Es war einer dieser Momente, die zeigen, wie wichtig unser Miteinander ist – und wie sehr klare Kommunikation schützt.

Zwischen den Zeilen – und oft auch ganz direkt – wurde deutlich: Ohne frisches Geld geht es nicht weiter. Der Junger Kreuzbund wächst, der Chatdienst braucht Verstärkung, neue Ideen stehen bereit. Doch die Fördergelder stagnieren, manche schrumpfen. Daniela sprach es offen an: Eine Beitragserhöhung ist nötig. Keine Drohung, sondern ein realistischer Blick nach vorn.

Was folgte, war eine überraschend lebhafte Diskussion. Drei Vorschläge lagen auf dem Tisch: 2,50 Euro vom Bundesverband, 1,50 Euro aus Bayern mit regelmäßiger Prüfung und 50 Cent aus Speyer. Anfangs war alles offen, doch nach intensiven Gesprächen zog der Bundesverband seinen Antrag zurück. Am Ende stand fest: Es wird teurer – aber fair. Ab dem 1. Januar 2026 zahlen wir 1,50 Euro mehr, und alle drei Jahre wird geprüft, ob das ausreicht. Als die Entscheidung fiel, gab es kein lautes Jubeln, aber spürbare Erleichterung. Verantwortung übernommen.

Auch kleinere Themen fanden Raum. Ich sprach die Abschaffung des Kreuzbundausweises an – für mich ein Stück Identität, das plötzlich fehlt. Die Antwort kam prompt: zu teuer, zu wenig genutzt. Trotzdem schmerzte es, wie schnell so etwas beiseitegelegt wird. Meine Bitte, der Bundesverband solle sichtbarer werden, stieß ebenfalls auf Widerstand. Nicht wegen des Inhalts, sondern wegen alter Konflikte. Daniela wollte Präsenz zeigen, doch aus manchen Diözesanverbänden kam Gegenwind. Wer macht was, wer darf was sagen? Aus einer guten Idee wurde plötzlich ein Politikum.

Zum Schluss wurde es emotional: Michael Tremmel verabschiedete sich. Kein großes Tamtam, aber ein spürbarer Moment. Dankbarkeit lag in der Luft, echte Verbundenheit. Ein stiller, aber starker Abschluss.

Diese Bundesversammlung hat viel bewegt. Sie war nicht laut, nicht dramatisch – aber echt. Entscheidungen wurden getroffen, Meinungen geäußert, Verantwortung übernommen. Und mittendrin wir alle – mit Herz, Haltung und Hoffnung.

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